Mit dem 4.5:3.5 Sieg gelingt unserem Achter im Auswärtsspiel in Sodingen ein gelungener Auftakt in die neue Saison, in der wieder jeder Punkt zählt.
Die Entscheidung
Es war der erwartet schwere Gegner, es war das erwartet schwere Match und es war Martin, der beim Spielstand von 3.5:3.5 den siegbringenden Punkt in einem schwierigen Läufer/Springer Endspiel einfuhr. Damit ist es saisonübergreifend der fünfte 4.5:3.5 Sieg im sechsten Match. Für Spannung ist unser Achter scheinbar immer zu haben.
Im Einzelnen
Brett | Sodingen/Castrop 2 | DWZ | - | Springer Süd | DWZ | 3.5 – 4.5 |
1 | Ribbeheger, Edgar | 2014 | - | Beckmann, Klaus | 2095 | 1 – 0 |
2 | Förster, Wolfgang | 1994 | - | Höfker, Mathias | 2102 | 0 – 1 |
3 | Haberhausen, Ansgar | 1998 | - | Herud, Martin | 2002 | 0 – 1 |
4 | Kock, Wolfgang | 2014 | - | Callenberg, Ralf | 1982 | 0 – 1 |
5 | Schriewer, Thomas | 1879 | - | Mecklenburg, Roland | 1980 | 0 – 1 |
6 | Hessel, Malte | 1940 | - | Hajra, Hetem | 1926 | 1 – 0 |
7 | Zwielich, Frank | 1938 | - | Parado, Dominador | 1885 | ½ – ½ |
8 | Evertz, Dieter | 1922 | - | Stahlhofen, Thomas | 1832 | 1 – 0 |
Schaut man auf die einzelnen Paarungen, ist der knappe Ausgang kein Wunder. Unsere Vorteile an den vorderen Brettern machte der kompakte Gegner hinten locker wieder wett. Und bis auf die üblichen statistischen Ausreisser kam es so, wie es aus Süder Sicht kommen musste.
Diesmal war es Ralf vorbehalten, den ersten Punkt zu sichern. Gegen seine eigene Leib und Magen Variante kam er schnell gut ins Spiel, gewann den Kampf um das Feld d4, auf dem er einen bärenstarken Läufer postieren konnte. Nachdem Ralf einige taktische Finten abwehrte, fintete er selbst, ein gegnerischer Springer als Beute reichte, um die Glückwünsche für eine gelungene Partie entgegen zu nehmen.
Neuer Spielstand 1.0 : 0.0
Mit dem Colle System ist nicht gut Kirschen essen, wenn man als Schwarzer mit c4 das Zentrum abschliesst. Diese bittere Erfahrung machte Hetem, der mit einem Qualitätsopfer etwas Trieb bekam, bis ein durchdringender Gegenangriff Sand in sein Getriebe streute. Weiterer Materialverlust war nicht zu vermeiden, die Partie nicht zu halten.
Neuer Spielstand 1.0 : 1.0
Es kommt nicht oft vor, dass eine Partie bei fast vollem Brett aufgegeben wird. Schuld daran war Roland, der seinen passiv agierenden Gegner immer mehr einschnürrte. Und als diesem die Züge ausgingen, streckte er nicht zu früh die Waffen.
Neuer Spielstand 2.0 : 1.0
Irgendwie war von Anfang an der Wurm bei Thomas drin. Verteidigung war angesagt, die gegnerischen Figuren entwickelten enormes Angriffspotenzial, ständig mussten Löcher gestopft werden, was enorm Zeit kostete. Und als die Löcher einigermassen gestopft waren, atmete Thomas erst einmal kräftig durch. Wohl einen Moment zu lange, denn plötzlich hörte er das Wort „Zeit“ und die Partie war beendet.
Neuer Spielstand 2.0 : 2.0
Auch wenn der gegnerische König nach einem Schachgebot in der Mitte verblieb, Dominador schaffte es einfach nicht, konkrete Drohungen aufzustellen. Selbst ein Bauernopfer verhalf nicht zum Durchbruch. Nach Abtausch vieler Figuren verblieben jeweils Dame und Turm mit relativ ungeschützten Königen, die Frage Matt oder Remis beantworteten die beiden Kontrahenten mit einem friedlichen Handshake.
Neuer Spielstand 2.5 : 2.5
„Man lernt nie aus“ wird sich Mathias gedacht haben, als sein Gegner in der französischen Eröffnung die Reti-Variante mit b3 aufs Brett brachte. Aber Mathias wäre nicht Mathias, hätte er nicht eine Antwort im Köcher. Völlig unbeeindruckt übernahm er schnell die Initiative, setzte seinen Gegner unter Druck und eroberte genug Material, um den vollen Punkt zu sichern.
Neuer Spielstand 3.5 : 2.5
Das Thema bei Klaus waren die hängenden Bauern, die er schon mächtig aufs Korn genommen hatte. Doch anstatt trocken abzuwickeln, entschied sich Klaus für ein riskanteres Unterfangen. Ein Springereinschlag sollte einen Bauern gewinnen, verlor jedoch eine Qualle. Mit hochgekrempelten Ärmeln versuchte Klaus alles, konnte die Partie im Endspiel aber nicht mehr halten.
Neuer Spielstand 3.5 : 3.5
Eigentlich war in der Partie von Martin nicht viel los. Einem schnellen Damentausch folgten die Türme, es verblieb ein Leichtfigurenendspiel, das keinen vom Stuhl riss. Erst als Martin in ein Läufer/Springer Endspiel kam, erhellte sich seine Miene. Mit Bauern auf beiden Flügeln ist der Läufer oft stärker. Und tatsächlich – Martin konnte Druck entwickeln, der schlussendlich doch noch zum Gewinn reichte.
Endstand 4.5 : 3.5
„Hat mal wieder Spass gemacht“ war der einstimmige Tenor nach Spielende, was bei einem Sieg auch nicht wirklich verwundert. Der nächste Gegner kommt aus Katernberg, und es wäre keine Überraschung, wenn das Bürgerhaus wieder ein 4.5:3.5 sieht.
Das Orakel arbeitet auch schon wieder, wenn auch mit teilweise sehr mutigen Prognosen. Nachdem wir im letzten Jahr zu den Top-Abstiegskandidaten zählten, ist es in dieser Saison wesentlich besser auf „Süd“ zu sprechen…