Schall und Rauch

Mannschaften aus dem ehemaligen Herner Bezirk scheinen unserer Reserve nicht zu liegen. Nach der unerwarteten Niederlage gegen Ickern, setzte das Team gegen “Unser Fritz” noch einen drauf und kam erneut unter die Räder.
Die Einzelergebnisse
Br.Unser Fritz 3DWZ-Springer Süd 2DWZ4.5:3.5
1Weiss, Ernst1758-Stahlhofen, Thomas18321 : 0
2Deflieze, Ulrich1661-Wimber, Hartmut1782½ : ½
3Matrisch, Gerd1689-Bleich, Karl-Heinz15890 : 1
4Buchhop, Rainer1435-Lange, Werner16600 : 1
5Wolf, Franz1470-Weiss, Alexander----1 : 0
6Grieco, Matteo1311-Rausch, Peter1316½ : ½
7Heinz, Hans-Werner1185-Deregowski, Richard1429½ : ½
8Kraft, Yannick1432-Diebig, Klaus16751 : 0
Wertungszahlen sind bei Kämpfen der 2.Mannschaft scheinbar Schall und Rauch, der Erwartungswert praktisch bedeutungslos. Vielleicht liegt es auch eher an der Erwartungshaltung, dieser verflixten Favoritenrolle, mit der die Mannschaft nicht so richtig klarkommt. Daran sollte sich das Team aber schnell gewöhnen, denn mit dem höchsten DWZ-Schnitt der Liga wird sich daran auch in Zukunft nicht viel ändern.

 

Auf die Plätze…

Der Vergleich mit dem aufgescheuchten Hühnerhaufen erscheint etwas gewagt, aber es ist schon verwunderlich, wie unterschiedlich es kurz nach der Begrüssung durch den Mannschaftsführer an den einzelnen Brettern abging. Doch wie durch Geisterhand ordneten die Dinge sich schnell, der Kampf konnte beginnen.

…Handy los


Und dann geschah es – es bimmelte. Nicht lange und laut, aber im Raum herrschte sofort Alarmstufe Rot. Der Sündenbock war schnell geortet, seine Partie direkt beendet. So sass Karl-Heinz alleine vor dem Brett, ohne Gegner und Sieger in seiner kürzesten Partie, an die er sich erinnern konnte.

Den Mannschaftskampf beobachtete diesmal Thomas Stahlhofen, der auch den teilweise sehr ausführlichen Bericht verfasste.

Der Reihe nach

Brett 3: Bleich, Karl-Heinz – Matrisch, Gerd
Das Handy klingelte 3 Minuten nach Beginn der Partie. Die Regularien sind hier eindeutig.
Unser Fritz – Re Süd II 0 : 1

Brett 6 Grieco, Matteo – Rausch, Peter
Peter verteidigte sich mit Schwarz gegen einen Colle Aufbau und konnte schnell Ausgleich erzielen. Nach einem Generalabtausch im Zentrum einigte man sich recht schnell auf ein Remis.
Unser Fritz – Re Süd II 0,5 : 1,5

Brett 8 Kraft, Yannick – Diebig, Klaus
Von dieser Partie habe ich nur sehr wenig mitbekommen. Klaus als Reservespieler eigentlich ein sicherer Punkt schien diesmal einen schlechten Tag erwischt zu haben.
Unser Fritz – Re Süd II 1,5 : 1,5

Brett 1 Stahlhofen, T. – Weiss, F.
Über meine Partie gibt es nicht viel Positives zu berichten. Nach einer Spanischen Eröffnung bahnte sich eine gehaltvolle Mittelspielstellung an. Aufgrund des Raumvorteils mit leichtem weißen Vorteil, aber vielfältigen dynamischen Ungleichgewichten, die ein spannendes Spiel versprachen. Es kam dann aber anders.
Ich erblickte die Möglichkeit, durch vielfältige Abtäusche einen Bauern gewinnen und die anschließende gegnerische Drohung eines Qualtitätgewinns durch einen geschickten Zwischenzug abwehren zu können. Nun der Zwischenzug war nicht „geschickt“ genug. Ich verlor die Qualität und bei dem abgeräumten Brett war nun nicht mehr viel zu holen. Das Spiel war verloren und Unser Fritz ging damit erstmals in Führung.
Unser Fritz – Re Süd II 2,5 : 1,5

Brett 7 Deregowski, Richard – Heinz, Hans-Werner
Richard spielte mit Weiß seine englische Eröffnung sehr aktiv und erlangt bald einen großen Raumvorteil. Nach vielfältigen Abtäuschen ergab sich bald ein Endspiel mit Springer gegen Springer und noch sehr vielen Bauern auf dem Brett. Da Richars Springer sehr viel aktiver war und der Raumvorteil weiterhin Bestand hatte, sah es sehr gut für uns aus. Aber heute sollte uns als Mannschaft nicht viel gelingen… Die entscheidende Umsetzung gelang nicht und so einigte man sich schließlich auf Remis.
Unser Fritz – Re Süd II 3,0 : 2,0

Brett 5: A. Weiss – F. Wolf
Auf die englische Eröffnung wählte Schwarz ein sehr aggressives Vorgehen mit einem frühzeitigen Springerausfall nach g4 gefolgt von dem Bauernvorstoß f5. Die Partie wurde daraufhin frühzeitig sehr scharf und taktisch. In einer sehr unübersichtlichen Stellung übersah Alexander, dass sein Gegner die Möglichkeit erhielt mit seinem Läufer Dame und Springer aufzuspießen. Mit anschließend einer Figur weniger versuchte Alexander sein Heil im Angriff und konnte auch ein recht beachtliches Drohpotential aufbauen. Sein Gegner konnte jedoch alle Drohungen abwehren und schließlich die Mehrfigur verwerten.
Unser Fritz – Re Süd II 4,0 : 2,0

Brett 4: Buchhop, R., – Lange, W.
Gegen die englischen Eröffnung kam Werner recht gut ins Mittelspiel und übernahm als Schwarzer die Initiative im Zentrum. Sein Gegner griff das Zentrum von den Flügeln her an. Nach einem ungenauen Bauernzug gelang es dem Weißen die Zentrumsbauern abzutauschen und dabei einen Bauern zu gewinnen, woraufhin er die bessere Stellung hatte. Er hatte allerdings nahezu alle Kräfte am Damenflügel versammelt, was Werner sofort ausnutzte um mit Unterstützung des vorpreschenden h-Bauern einen Königsangriff zu initiieren. Der Gegner konnte allerdings vorerst alle Drohungen abwehren und behielt seinen Vorteil. Doch nach einem ungenauen Zug wendete sich das Blatt. Werner konnte eine Fesselung des gegnerischen g-Bauern ausnutzen und nun mit seinem Bauern bis nach h3 vormarschieren. Ab nun lag eine Mattdrohung auf g2 latent in der Stellung und Werner brachte seine restlichen Figuren geschickt in Stellung gegen die löchrige schwarze Königsfestung: Mit jedem Zug stellte er neue Drohungen auf und irgendwann war es dann so weit. Der Weiße verlor eine Figur und nach anschließendem erzwungenen Abtausch war es dann ein Leichtes, das Endspiel zu gewinnen. Das war eine sehr überzeugende Vorstellung von Werner.
Unser Fritz – Re Süd II 4,0 : 2,0

Brett 2: Deflieze, Ulrich – Wimber, Hardy
Am Brett 2 entwickelte sich eine spannende Partie, in der der Weiße über Raumvorteil verfügte und die schwarzen Figuren mehr und mehr auf den letzten drei Reihen eingeschnürt wurden und nur wenig Manövriermöglichkeiten hatten. Aber auch Hardy erspielte sich einen positionellen Trumpf – einen gefährlichen Freibauern auf der a- Linie, der unterstützt von den Schwerfiguren dem Umwandlungsfeld entgegen wanderte. Nachdem Weiß eine Möglichkeit ausließ, die beengte Lage der schwarzen Figuren zu einem Königsangriff zu nutzen, der vermutlich kaum abzuwehren gewesen wäre, befand sich das Spiel im dynamischen Gleichgewicht. Das Problem war nun allerdings: Es war die letzte laufende Partie und wir benötigten einen Sieg. Also setzte Hardy mutig alles auf eine Karte. Opferte eine Qualität, stieß den Bauern bis nach a2 vor und drohte zusätzlich noch den gegnerischen König auf der Grundreihe matt zu setzen. Dem Schwarzen gelang es jedoch durch eine Reihe genauer Züge alle Drohungen abzuwehren und am Ende den vorgerückten Bauern erobern zu können. Dass dann angebotene Remis konnte nicht mehr gut ausgeschlagen werden.
Unser Fritz – Re Süd II 4,5 : 3,5

 

Das Letzte wie immer zum Schluss
Das etwas andere Mannschaftsfoto

Thomas und Hardy

Alexander und Peter

Werner ohne Karl-Heinz

Richard und Klaus

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