Nichts für schwache Nerven

Es hätte keinen besseren Schauplatz geben können. Im Umspannwerk Recklinghausen stellten wir, im Rahmen der “Stadt-Land-Spielt!” Veranstaltung, einem breiten Publikum den ersten Mannschaftskampf unseres Nachwuchsteams gegen Unser Fritz vor.

 

Unsere Jungs vor dem Umspannwerk
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v.l.n.r. Lukas, Philipp, Pascal und Nico

 

Die mit Hochspannung erwarteten ersten Turnierpartien verursachten bei unseren Akteuren schon ein leichtes Magenrummeln. Alle vier standen gehörig unter Strom, was man an den Brettern dann auch deutlich erkennen konnte. Viele Dinge aus dem Training waren einfach nicht mehr abrufbar, und da die Kontrahenten auch teilweise ihre ersten Partien spielten, ergab sich ein munteres Scheibenschiessen an allen Brettern.
Der Spielort – übrigens ein Tagungsraum im Umspannwerk mit optimalen Spielbedingungen – lag etwas abseits. Trotzdem verirrten sich einige Besucher, um einen Blick auf die Bretter zu riskieren. Und wer sich die Partien neutral betrachten konnte, kam voll auf seine Kosten. Es wurde recht zügig gespielt, und über zuwenig Action durfte man sich wahrlich nicht beklagen. Mit heruntergelassenem Visier ging es ohne jegliches positionelles Geschiebe direkt in den Angriff. Vom Einsteller bis zur Kombination, vom Matt bis zum Patt – es wurde nichts ausgelassen.

Der Spielverlauf war nichts für schwache Nerven. In der Hinrunde sah es nach einem lockeren 4 : 0 aus. Pascal gewann sehr überzeugend, Philipp setzte seinen Gegner mit zwei Türmen auf der 7.Reihe matt, während Lukas und Nico einen beruhigenden Materialvorteil bei aktiver Stellung besassen; was sollte da noch passieren!? Eigentlich nichts – aber wer zu früh abschaltet…den bestraft Caissa! Lukas übersah einen Zug seines Gegners…und schon stand es 2 : 1. Nico verspielte Zug um Zug seinen Vorteil, und so endete seine Partie unentschieden. Damit wurde aus einem 4 : 0 ein knappes 2.5 : 1.5

Die Rückrunde begann mit einem Schock. Philipp gewann zwar die Dame, verlor aber danach vollkommen den Faden, was ihn schlussendlich sogar zur Aufgabe zwang. Neuer Spielstand 2.5 : 2.5! Pascal hatte am ersten Brett eine schwierige Stellung, die er allerdings besser als sein Gegner behandelte: Punkt für Süd. Damit konnten wir wieder mit 3.5 : 2.5 in Führung gehen. Eine wahre Tragödie spielte sich an Brett 3 ab. Lukas hatte seinen Gegner völlig überspielt, das Matt war nur eine Frage der Zeit. Doch dann geschah es: Lukas nahm seinen Bauern auf der 7.Reihe in die Hand, wandelte in siegessicher in eine Dame um, erkannte aber leider nicht, dass der gegnerischere König nicht mehr ziehen konnte. Neuer Spielstand 4 : 3! Nun hing alles von Nico ab. Er stand recht solide, ein Remis war nicht in Gefahr. Wer sich andererseits noch an die beendeten Partien mit all ihren Irrungen erinnerte und dem das Sprichwort mit dem Pferd und der Apotheke nicht fremd ist, war nicht unbedingt sicher, dass die Partie ihren regulären Ausgang nimmt. Aber Nico hielt die Stellung, was der Mannschaft den knappen Sieg sicherte.
Es war ein harter und stressiger erster Spieltag. Unsere Jungs sollen sich einfach über die ersten zwei Punkte freuen, womit sie ihrem Saisonziel schon gehörig auf die Pelle gerückt sind.

 

Nico Rajda

Grün ist die Hoffnung…

 

Lukas Trost

Schlägst du mich, schlag ich dich…

 

Philipp Wollny

Was war denn jetzt der letzte Zug?

 

Philipp Wollny

Wieso spielen wir hier eigentlich zuerst “Stadt, Land, Fluss?”

 

Pascal Silski

Der Trick mit dem gekennzeichnetem Feld funktioniert tatsächlich

 

Nico Rajda

Jetzt greift der auch noch an

 

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