Es läuft einfach nicht. Auch im Viererpokal, dem zweiten Mannschaftswettbewerb des Bezirks, ging unser Team passend zum Wetter gewaltig baden. Obwohl sich diesmal Ralf Callenberg, Roland Mecklenburg, Dominador Parado und Thomas Stahlhofen gleich vier Spieler der 1.Mannschaft auf den Weg nach Herne machten, bekamen sie kein Bein auf die Erde. Es sah so aus, als wenn jemand den Stecker gezogen hätte, es knisterte nicht, unsere vier Strategen wirkten relativ saftlos…fast schon ausgebrannt. Dabei munkelte man, dass Thomas und Roland Freitag noch kurzfristig in einem speziellen Trainingslager aktiv waren, wovon am Spieltag jedoch leider nicht mehr viel zu erkennen war.
In der ersten Runde wurde uns Haltern zugelost, die mit einer nicht zu unterschätzenden Mannschaft antraten. Trotzdem waren wir sicherlich leicht favorisiert. Und so rieben sich unsere treuen Fans Charles und Lena schon verwundert die Augen, denn der Kampf nahm einen in der Art nicht zu erwartenden Ausgang.
Die Einzelergebnisse
1.Runde | ||||||
Brett | KS Haltern | DWZ | - | Springer Süd | DWZ | 4 : 0 |
1 | Marco Lombardi | 1842 | - | Ralf Callenberg | 1975 | 1 : 0 |
2 | Jozef Czarnik | 1910 | - | Roland Mecklenburg | 1979 | 1 : 0 |
3 | Roland Michalicek | 1753 | - | Dominador Parado | 1893 | 1 : 0 |
4 | Günter Dreckmann | 1644 | - | Thomas Stahlhofen | 1836 | 1 : 0 |
3.Runde | ||||||
Brett | Springer Süd | DWZ | - | RSG | DWZ | 1.5 : 2.5 |
1 | Ralf Callenberg | 1975 | - | Martin Herud | 1967 | ½ : ½ |
2 | Roland Mecklenburg | 1979 | - | Jan Rolf | 1955 | ½ : ½ |
3 | Dominador Parado | 1893 | - | Felix Gerlach | 1775 | 0 : 1 |
4 | Thomas Stahlhofen | 1836 | - | Alex Multhaup | 1785 | ½ : ½ |
Ausschlaggebend für die hohe Niederlage gegen Haltern war das frühe Knockout am Spitzenbrett sicher nicht – aber richtungsweisend. Ralf Callenberg muss, wenn man die vehemente Bearbeitung der Uhr als Massstab anlegt, irgendetwas zwischen Bullet und Blitz gespielt haben. Und sein Gegner mischte in dem Modus kräftig mit. In einer eher ruhigen Partieanlage kam es am Ende zu einer Abtauschserie, in der Ralf gleich zwei Figuren einstellte.
Neuer Spielstand 0.0 : 1.0
Am 2.Brett erging es Roland Mecklenburg nicht viel besser. Gut – er spielte länger, was aber eher an seiner schlechten Stellung lag, die viel Zeit beanspruchte. Ohne konkretes Gegenspiel ist der Königsinder etwas für die Galerie, was Roland schmerzvoll erfahren musste. Als sein Gegner das richtige Einbruchsfeld entdeckte, ging der Rest schnell über die Bühne.
Neuer Spielstand 0.0 : 2.0
Thomas Stahlhofen verlor kurz nach der Eröffnung leichtsinnig einen Springer. Aber wer Thomas kennt, kennt auch seine Taktikkiste, die er immer bei sich trägt und nun auspackte. Zwischendurch sah es sogar so aus, als wenn die Kiste genügend Verwirrung stiften könne. Doch sein Gegner wehrte einfach alles ab – Springer ist Springer, Punkt ist Punkt.
Neuer Spielstand 0.0 : 3.0
Der Zusammenprall zweier Taktiker an Brett drei lässt die 64 Felder in einem ganz anderen Licht erscheinen. Komme da was wolle, bei Dominador Parado geht es um den König.Doch diesmal verhaspelte er sich etwas. Völlig “artfremd” versuchte er sich am Damenflügel, was sein Gegner zu einer Königsattacke nutzte. Dominadors verstreute Schäfchen konnten den König nicht schützen…der Rest war Sache der Technik.
Endstand 0.0 : 4.0
Danach gab es eine schöpferische Pause, die unseren Jungs richtig gut tat. Das Freilos in der 2.Runde weckte neue Kräfte, die man im Spiel um Platz 5 auch dringend brauchte. Denn dort wartete mit der RSG der erwartet schwere Brocken.
Auch in dieser Runde eröffnete Ralf den Reigen. In einer absolut abgefahrenen Partie gab es beidseitig gehörig was auf die Mütze. Irgendwann stand Ralfs König schutzlos im freien Feld. Doch scheinbar hielt alles, und so gab sich sein Gegner mit einem Dauerschach zufrieden. Falls man Ralfs abschliessenden Seufzer nicht vollkommen fehl interpretiert, war er mit dem Ergebnis durchaus zufrieden.
Neuer Spielstand 0.5 : 0.5
Diesmal war Thomas auf der Hut. Alle Figuren im Auge liess er nichts anbrennen. Trotzdem war der kundige Kiebitz leicht irritiert, als ein gegnerischer Turm auf der 7.Reihe erschien. Eigentlich immer ein untrügliches Warnzeichen. Doch Thomas war Herr der Lage, und nach einer wahren Abtauschorgie blieben König und Springer gegen König und Läufer über. Zeit sich die Hand zu reichen.
Neuer Spielstand 1.0 : 1.0
Die Herner Luft schien Dominador einfach nicht zu inspirieren. Was er sich sonst locker aus dem Ärmel schüttelt…diesmal wollten seine Figuren einfach nicht den Weg nach vorne finden. Und wenn unser Dominador nicht seinen Angriffsmodus aktivieren kann, ist er anfällig. Abwehrarbeit ist nun mal nicht sein Ding, was schlussendlich die Niederlage besiegelte.
Neuer Spielstand 1.0 : 2.0
Nun hing alles an Brett zwei. In einer ruhigen Eröffnung konnte Roland leichte positionelle Vorteile erzielen. Bis – ja bis er auf die Schnapsidee kam, das Zentrum zu öffnen. Das gegnerische Läuferpaar sagte “Danke” und übernahm zusehends das Geschehen. Als die Niederlage unabwendbar schien, konnte sich Roland nach einer Unachtsamkeit seines Gegners mit einem Dauerschach ins Remis retten.
Endstand 1.5 : 2.5
Damit ist das Kapitel “Viererpokal” beendet. Erkenschwick siegt vor Sodingen/Castrop, Haltern hofft als Nachrücker auf die nächste Runde – wir waren dabei – Vorhang.
Vielen Dank noch an Ralf Callenberg, der die undankbare Aufgabe übernommen hatte, das Team für Herne im Verein einzusammeln.
Thomas
Schöner Bericht über ein trotz des bescheidenen Abschneidens schönes Turnier.
Und ob das Training wirklich so erfolglos war, weiß ich nicht.
Ich wartete andauernd auf Figuren von Dominado und die kamen einfach nicht … 😀
Ralf Callenberg
Ich sehe es auch so wie Thomas: trotz des mäßigen Erfolgs hatte mir das Turnier Spaß gemacht. Und eine neue Erfahrung war es auch gewesen – noch nie habe ich eine Schnellschachpartie so schnell verloren…
Angelika Sch.
Am Trainingslager kann es niemals gelegen haben …
RM
@Angelika
Du wirst aber zugeben: für manchen Teilnehmer war das Trainingslager schon sehr kräftezehrend.