Wenn’s einmal läuft….

….dann läuft’s. Nach zwei Auftaktsiegen konnte unsere 1.Mannschaft im richtungsweisenden Match gegen Bergeborbeck erneut voll punkten, was nun auch den grössten Pessimisten das Wort “Traumstart” über die Lippen kommen lässt. Damit sollte sich das Team erst einmal in den oberen Tabellengefilden festsetzen.

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Unser trendy Mannschaftsführer Ralf Callenberg mit seinen 7 Modezwergen

Ralfs Outfit war wirklich der Hingucker(dazu später mehr).Aber an den Brettern konnten sich die “Zwerge” ebenfalls sehen lassen. Jeder kniete sich voll in seine Partie, an jedem Brett wurde kämpferisches Schach geboten. Nach zwei Stunden wäre jede Prognose über den Ausgang reine Spekulation gewesen. Alle Partien waren völlig offen.

Br.DJK Wacker Bergeborbeck 1DWZ-Springer-SüdDWZ3.0 : 5.0
1Mombeck, Michael1986-Callenberg, Ralf19750 : 1
2Dahlhaus, Friedhelm1899-Mecklenburg, Roland19790 : 1
3Grodotzki, Thomas1918-Höfker, Mathias20681 : 0
4Landscheidt, Heinz1891-Parado, Dominador18930 : 1
5Schädlich, Andreas1881-Wimber, Hartmut1823½ : ½
6Brandhorst, Dieter1842-Stahlhofen, Thomas18361 : 0
7Alinsug, Salvadore1807-Scheyka, Torsten1769½ : ½
8Grimke, Michael1741-Diebig, Klaus16910 : 1

Schaut man auf die DWZ-Zahlen, konnte man einen spannenden Mannschaftskampf erwarten. Unser Team besass an den vorderen, Bergeborbeck an den hinteren Brettern kleine Vorteile. Auffällig war die recht aggressive Marschroute der Gastgeber, die in ihren Weisspartien nicht so aufs Material schauten.

Erstes Opfer der Bergeborbecker Marschroute war ausgerechnet unser “Mister 100%” des Vorjahres Thomas Stahlhofen. Er schlug mutig zwei angebotene Bauern, sah sich dafür einen für den Kiebitz schon gefährlich wirkenden Angriff ausgesetzt, verteidigte sich gekonnt, und kam, nachdem sich der Pulverdampf verzogen hatte, in ein Endspiel mit einem Mehrbauern. Doch die Freude währte nur kurz, denn anstatt den bedrohten Turm zu ziehen, verlor er die Qualle und damit die Partie.
Neuer Spielstand 0.0 – 1.0
Scheinbar wussten unsere Gegner nicht, dass frühe Rückstände uns nur noch mehr motivieren. Und so war es nur eine Frage der Zeit bis wir kontern würden. Unser “Königsjäger” Dominador Parodo bevorzugte diesmal eine gänzlich andere Taktik. Er gönnte dem gegnerischen König keinen Blick, sondern lullte seinen Gegner einfach ein. Seine Tricks werden hier natürlich nicht verraten…aber sie hatten Erfolg. Im richtigen Moment öffnete Dominador die Taktikkiste – schwupps kassierte er den gegnerischen Läufer und musste kurz danach viele Hände schütteln
Neuer Spielstand 1.0 – 1.0
Was für ein Auftritt Herr Diebig! Der Bergeborbecker Spieler Michael Grimke wollte unseren Klaus doch tatsächlich überrollen. Aber wer einen schlafenden Riesen weckt muss aufpassen, nicht selbst überrollt zu werden. Klaus nahm die gebotenen Bauernopfer an, verhinderte mit taktischem Geschick jedes Gegenspiel und schlug seinen Gegner mit dessen eigenen Waffen. Eine Partie aus einem Guss – Glückwunsch Klaus!
Neuer Spielstand 2.0 – 1.0
Die grösste Überraschung fand an Brett 3 statt. Unsere “Bank” verzockte sich diesmal gewaltig. Mathias Höfker versuchte wirklich alles, lehnte zwei Remisangebote ab, doch sein Gegenüber schaffte es, durch viele Abtäusche ein völlig ausgeglichenes Endspiel L/L gegen L/S zu erreichen. Vielleicht versprach sich Mathias von seinem Läuferpaar zu viel, und dann kam es so, wie es kommen musste. Wer ein remisliches Endspiel gewinnen will, verliert in vielen Fällen. Und so erwischte es diesmal Mathias. Nach der Partie erklärte er, seine Niederlage sei einem Rechenfehler geschuldet, was aber leider nichts am Ergebnis ändert.
Neuer Spielstand 2.0 – 2.0
Kommen wir nun zur Partie, die hinterher für den meisten Gesprächsstoff sorgte. Unser Spitzenspieler Ralf Callenberg eröffnete überraschend mit 1.c4, sein Gegenspieler bekam die Sache nicht so richtig in den Griff, und Ralf baute sich eine vielversprechende Angriffsstellung am Königsflügel auf. Und dann geschah das Unfassbare. Ein Spieler mit einer DWZ um die 2000 lässt einzügig einfach eine Figur stehen. Danach wickelte Ralf unter Hergabe von drei Bauern geschickt in ein Endspiel ab, das er dann auch souverän gewann.
Neuer Spielstand 3.0 – 2.0

Nach der wichtigen 3.0 : 2.0 Führung waren noch drei Spieler unserer 1.Mannschaft im Einsatz. Schaute man auf die Stellungen, waren sich alle sicher: Hier brennt nichts mehr an. Und dank Ralf, der die Fotos knipste, kann sich auch der Leser die drei Stellungen anschauen.

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Brett 2: Dahlhaus – Mecklenburg

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Brett 5: Wimber – Schädlich

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Brett 7: Scheyka – Alinsug

Die nächste Entscheidung fiel an Brett 2. Nachdem Roland Mecklenburg in der Eröffnung einen Bauern für eine geschwächte Königsstellung des Gegners gab, blieb die Partie lange im Gleichgewicht. Roland gelang es jedoch, die Verteidiger des weissen Königs Stück für Stück zu eliminieren. Mit immer knapper werdender Bedenkzeit, wird es auch für den Verteidiger immer schwieriger, in der Vielfalt der Varianten den richtigen Zug zu finden. Und nachdem Weiss zweimal fehlgriff, war das Spiel für Roland gewonnen.
Neuer Spielstand 4.0 – 2.0
Manchmal kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Was Hardy Winber auf dem Brett servierte, war schon was für Feinschmecker. Egal was der Gegner unternahm, Hardy war schon zur Stelle. Und sein Gegenüber versuchte viele Dinge. Er opferte einen Bauern, tauschte Figuren und erhoffte sich in einem ungleichfarbigen Läuferendspiel Rettung. Das war aber alles wenig erfolgversprechend, hätte…ja hätte Hardy nicht Remis angeboten, um den Mannschaftssieg zu sichern. Und wenn der Gegner bei einem Spielstand von 2 : 4 ohne Zögern ins Remis einwilligt, kann sich jeder das Kräfteverhältnis auf dem Brett vorstellen.
Neuer Spielstand 4.5 – 2.5
In der Partie von Torsten Scheyka kamen viele Faktoren des modernen Schachs zur Geltung. Schon nach wenigen Zügen war es für den interessierten Beobachter schwierig, die Partie irgendeiner bekannten Eröffnung zuzuordnen. So stand zum Beispiel der schwarze König auf f8, während sich ein weisser Springer nach h1 verirrt hatte. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – war eine sehr interessante Stellung entstanden. Torsten versuchte sich im Zentrum und am Damenflügel auszubreiten, während sein Gegner die Witterung des Königs aufgenommen hatte. Setzt man all seine Hoffnung auf das erlösende Schachmatt, schafft es aber nicht, schaut man nicht selten in die Röhre. Und genau durch diese Röhre schaute Torstens Gegenüber, nachdem der Angriff auf den Monarchen im Sande verlief. Torstens umsichtiges Spiel brachten deutliche Pluspunkte ein. Aber als er hörte, dass der Kampf entschieden und im heimischen Bürgerhaus etwas frisch Gezapftes auf ihn wartet, bot auch er Remis an.
Endstand 5.0 – 3.0

Nach dem Mannschaftskampf wurde im Bürgerhaus natürlich noch über den Einsteller am 1.Brett diskutiert. Es kam eine kühne Theorie auf. Ralfs Hemd könnte der Auslöser für den Einsteller gewesen sein. Das Ultraweiss soll durch seine Strahlkraft den Gegner völlig irritiert haben. Wir werden der Sache natürlich nachgehen, und sollte da was dran sein, wird es in Süd bestimmt bald einheitliche Trikots geben.
Aber auch Dominadors neue Masche bot genug Gesprächsstoff. Seine ansonsten kräftig vorgetragenen Königsangriffe versetzen doch seine Gegner in Angst und Schrecken. Und gestern dieser “weiche” Auftritt. Man machte sich während der Partie schon Sorgen, vermutete eine krankheitsbedingte Zurückhaltung. Wie er seinen Gegner dann aber ausspielte, erinnerte schon wieder an unseren Vollstrecker.
Wie man an den Beispielen erkennen kann, ist der Spassfakor innerhalb der 1.Mannschaft auf einem hohen Level. Und so soll es im Sport auch sein. Erfolge werden gefeiert, Misserfolge so schnell wie möglich verarbeitet, damit der Spass an unserem Sport erhalten bleibt – Prost.

 

Noch ein paar Bilder vom Spiellokal

 

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4 Comments

    • RM

      Von meiner Seite aus gibt es keine Partien. Könnte höchstens meine veröffentlichen, aber die muss man nicht gesehen haben.

      Ob Ralf sich noch der Partien annimmt, kann ich dir nicht sagen.

      • Ralf Callenberg

        Ich hatte versäumt am Ende des Kampfes die Partieformulare einzusammeln. Sogar mein eigenes hatte ich liegenlassen. Leider werden die Partien vom SVR nur mir großer Verzögerung veröffentlicht.

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