Verbandsliga ahoi!

Durch einen hart erkämpften 5.5:2.5 Sieg über Schlusslicht Schüren, konnte unser Achter die Tabellenspitze in der Verbandsklasse2 verteidigen. Was als “Schaurudern des Meisters” angedacht war, erinnerte zwischendurch teilweise eher an eine Art “Zitter-Party”.

Verbandsliga ahoi – unser Achter schaffte trotz zweier schwerer Rückschläge zu Beginn und in der Mitte der Saison nicht nur den Aufstieg in die Verbandsliga, er nahm auch gleich noch die Meisterschaft mit. Alles in allem sicherlich verdient, konnten doch alle Mitkonkurrenten um den Titel besiegt werden. Nun muss das Team rund um Kapitän Ralf Callenberg zeigen, wie hoch sie die Flagge im Haifischbecken Verbandsliga hissen kann.

Da ist das Ding

Wie knapp es in Schüren zuging, zeigte die Reaktion der Mannschaft, als Mathias Höfker den erlösenden vierten Punkt – der gleichzeitig Aufstieg bedeutete – einfuhr. Von “Knuddeln” zu sprechen, wäre sicherlich leicht übertrieben, aber das allen beim Gratulieren eine schwere Last von den Schultern fiel, war schon deutlich erkennbar.
 

Die Einzelergebnisse
Br.SF SchürenDWZ-Springer SüdDWZ2,5:5,5
1Grönke, Klaus1901-Beckmann, Klaus21670 : 1
2Kirstein, Dieter1864-Herud, Martin20320 : 1
3Kromat, Stefan1743-Callenberg, Ralf20080 : 1
4Morgenroth, Hubertus1726-Mecklenburg, Roland19970 : 1
5Becker, Volker1725-Höfker, Mathias20500 : 1
6Feldmann, Hans-Joachim1653-Jaring, Thorsten19271 : 0
7Schulte, Axel1640-Kleiner, Tom1842½ : ½
8Abke, Manfred1555-Bleich, Karl-Heinz15991 : 0

Dabei war eigentlich alles angerichtet. Selbst eingefleischte Pessimisten fanden trotz intensiver Suche kein Haar in der Suppe. Selbst ein leichtes Nervenflattern sollte nicht das Problem sein, zu deutlich schien die DWZ-Dominanz an allen Brettern. Doch dann kam alles gerade zu Beginn des Mannschaftskampfes ganz anders. Charles stellte einzügig eine Figur ein, Thorsten übersah einen Einschlag, Tom stellte einen Zentralbauern ein, Roland verlor gleich drei Bauern und Martin befand sich mit seiner Eröffnungsbehandlung irgendwo zwischen “Gut und Böse”. An den restlichen Brettern herrschte zwar “Vorteil Süd”, gewonnen war aber noch nichts!

Der Reihe nach

Völlig überraschend gingen die Hausherren in Führung. In einer ausgeglichenen Stellung übersah Thorsten Jaring einen Einschlag auf f7, den Rest wollte er sich nicht mehr zeigen lassen und gratulierte seinem leicht verdutzten Gegner zum Sieg.
Neuer Spielstand 0.0 : 1.0
Die Eröffnungsbehandlung von Martin Herud wird es wohl nicht in die Lehrbücher schaffen. Ein stramm vorgetragener Bauernsturm brachte zwar jede Menge Raumgewinn, liess aber auch seinem unrochierten König viel frische Luft. Doch bevor die Schnappatmung einsetzen konnte, tauschte Martin mit freundlicher Unterstützung seines Gegners alle gefährlich werdenden Figuren ab und landete in einem Doppelturmendspiel. Und da hatte der Bauernsturm viele Felder erobert und Schwächen erzeugt, was den Rest der Partie in die Kategorie “easy” verschob.
Neuer Spielstand 1.0 : 1.0
Die Partie von Klaus Beckmann war zwar kein taktischer Augenschmaus, aber technisch gesehen eine Delikatesse. Ganz locker wurde die bessere Entwicklung ins Endspiel transponiert, der aktive König und die gegnerische Bauernschwäche auf c6 zeigten nicht nur Wirkung, sondern auch die feine Klinge, die Klaus im Turmendspiel schlug. Schlussendlich drang der König nach dem Turmtausch in die gegnerische Bauernkette ein – der langfristig ausgetüftelte Plan brachte nicht nur Klaus einen ganzen Punkt.
Neuer Spielstand 2.0 : 1.0
Ein Gedankenblitz “was wäre wenn”, ein verhängnisvolles Zucken der Führungshand – und schon war es passiert: der geplante und einfach zu händelnde Tausch entpuppte sich für Karl-Heinz Bleich zum bitteren Figurenverlust. Er kämpfte zwar noch heroisch, musste jedoch dem ehernen Gesetz “Ein Klotz ist ein Klotz” immer mehr Tribut zollen. Als dann auch noch die Damen das Brett verliessen, war der Tanz praktisch beendet.
Neuer Spielstand 2.0 : 2.0
Wer seinen Gegner stark macht, kommt schneller in die Bredouille, als ihm lieb sein kann. Den ersten Bauernverlust steckte Roland Mecklenburg noch locker weg, beim zweiten Bauern verfinsterte sich seine Miene und als gar noch einer über die Wupper sprang, war endgültig Schluss mit lustig. Und mit der letzten Patrone, der Mithilfe des Gegners, gelang tatsächlich noch ein unabwendbarer Mattangriff.
Neuer Spielstand 3.0 : 2.0
In manchen Stellungstypen fühlt sich Mathias Höfker wie ein Fisch im Wasser. Ein stabiles Zentrum, den Gegner fast unmerklich immer weiter einschnüren, um damit auch den Druck “bit by bit” zu erhöhen. Als seinem Gegner der Kragen platzte, er verzweifelt Gegenspiel suchte, ging der Schuss prompt nach hinten los. Eine trockene Abwicklung, die seinem Kontrahenten die Lust auf weitere Gegenwehr raubte, beendete das Spiel auf ein Tor.
Neuer Spielstand 4.0 : 2.0
Man sollte die Finger von überstürzten Angriffen lassen, wenn der Gegner Ralf Callenberg heisst. Die optisch schon bedrohlich aussehende Attacke, beantwortete Ralf völlig cool, indem er einfach auf seinen Entwicklungsvorsprung setzte. Ein zentralisierter Springer und zwei unscheinbare Damenzüge bereiteten das taktische Finale vor, das mit einem fürchterlichen Springerschach einen würdigen Abschluss fand.
Neuer Spielstand 5.0 : 2.0
Für einen Angriffsspieler liess Tom Kleiner es verhältnismässig ruhig angehen. Erst durch die heterogenen Rochaden nahm das Spiel Fahrt auf. Im Eifer des Gefechts übersah Tom den schmerzhaften Verlust eines Zentralbauern, aber Tom wäre nicht Tom, hätte er nicht noch einen Pfeil im Köcher. Und so kombinierte er sich in ein Turmendspiel, bei dem die Meinungen der Kiebitze eine breite Range hatten. Beim friedlichen Schulterschluss bestand sicherlich noch die Möglichkeit, ohne Verlustgefahr den Gegner weiterhin zu kneten, Sonntag war aber nicht der Tag für ultralange Endspiele!
Endstand 5.5 : 2.5

Damit ist das Thema Verbandsklasse Geschichte, das Abenteuer Verbandsliga wartet in der nächsten Saison auf unsere Recken, die bis auf einen Abgang unserem Achter treu bleiben. Glückwunsch auch an den Ligamitstreiter Waltrop, für den der Nichtabstieg sicherlich ebenfalls wie eine Meisterschaft gefeiert wird. Und unserer 1.Mannschaft muss kein “schlechtes Gewissen” haben, verlor sie doch ausgerechnet gegen die Waltroper Mitkonkurrenten.

Fünf Knackpunkte

Jede Partie besitzt einen Knackpunkt, der ein siegbringendes Ungleichgewicht schafft. Und genau diesen Zeitpunkt zeigen die folgenden Diagramme der fünf Gewinnpartien.

Brett 1
Beckmann – Grönke

Brett 2
Kirstein – Herud

Brett 4
Morgenroth – Mecklenburg

Brett 5
Höfker – Becker

Brett 3
Callenberg – Kromat

 
Weil es so schön war…

…gab es nach dem Sieg einen kleinen Umtrunk. Aber bevor alternative Fakten jetzt die Runde machen: es gab weder laut gegrölte Chorgesänge noch typisch alkoholhaltige Kopfduschen. Und auch dieses Kabinen-Selfie halbnackter Sportler fand keinen Befürworter.

Stattdessen ging es abschliessend in gemütlicher Runde um italienische Spezialitäten, bei deren Verköstigung noch einmal ausgiebig über die zurückliegende Saison getratscht wurde. Unvergessen der glückliche Sieg gegen Waltrop, die vermeidbare Niederlage gegen Brackel, der verloren geglaubte Kampf in Boenen, das Fiasko gegen Buer und natürlich die beiden knappen Dinger gegen Annen und Bochum. Geschichten rund ums Team werden sicherlich auch Gesprächsstoff auf der geplanten Aufstiegsfeier sein. Warten wir ab, was Ralf und Peter aushecken.

Und weil es so schön ist…

…darf ein Blick auf die Abschlusstabelle natürlich nicht fehlen. Und weil es so schön ist, musste unsere Mannschaft in der Tabelle natürlich auch farblich markiert werden, denn der Titel in der hammerharten Gruppe war nun mal kein Selbstläufer.

Die Abschlusstabelle der Verbandsklasse2

4 Comments

  1. Andreas Winterberg

    Glückwunsch zum verdienten Aufstieg & viel Erfolg in der Verbandsliga!
    Beste Grüße aus Waltrop!
    Andreas

  2. Ralf Callenberg

    Das ist eine super Sache und gehört für mich persönlich zu den größten Erfolgen in einer Mannschaft! Trotz der vier neuen Spieler fühlte ich mich als Teil eines Teams, die Kämpfe waren spannend – und wir haben jeden Kampf angenommen. Das hat wirklich Spaß gemacht! Die tolle Berichterstattung auf unserer Homepage hat das Ganze dann auch angemessen abgerundet.

  3. Andreas Strohmann

    Herzlichen Glückwunsch an meine “alte Truppe”!!
    Die Verbandsligaluft sollte eigentlich nicht zu dünn sein für euch!

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